Donnerstag, 21. September 2017

*klatsch *bäng *rums



… oder ich beherrsche Menschen verprellen aus dem effeff.


Ein Anruf zu sehr später Stunde. Sehr spät. Nummer unbekannt.
Was tun? Ignorieren? Zurückrufen?
Der dusselige *bofrost*sky*strom*telefon*wasweißich-Vertreter ruft bestimmt nicht um 23.15 Uhr an. Und wenn doch, wehe, die machen das nur einmal zu dieser Uhrzeit.

Aber es kommt alles ganz anders.

Seit ca 2 Jahren habe ich nur noch sporadischen Kontakt mit meiner Schwester. Lange Geschichte. Ich versuche nicht allzu oft darüber nachzudenken. Nun ruft sie an. Spontan schwillt mir der Hals zu und die Tränen versuchen sich zu materialisieren. Ich bin schwer überrascht.

Nach einigem Smalltalk sage ich ihr das ich das Weichgespülte nicht mehr kann, das es mich zerfrisst, das ich ihr vielleicht früher schon mal deutlicher meine Meinung hätte sagen sollen, ich aber immer Angst gehabt habe das sie sich komplett zurückzieht.

- Eigentlich die aktuelle Situation nur ohne deutliche Worte meinerseits -

Damit gebe ich ihr die Chance der Wahl auf weiteren Smalltalk oder beenden des Telefonats, so meine Intension. Ich will ihr meine Meinung nicht aufzwingen, bin aber auch nicht mehr bereit den Kuschelkurs zu fahren.

Sie willigt ein. Derweil merke ich das sie nicht nüchtern ist, kann aber ihre alltagstauglichkeit auch schwer einschätzen. Sie springt zwischen verschiedener Themen hin und her, auf unangenehme Fragen bekomme ich keine Antworten. Das kenne ich schon von den letzten Telefonaten.

Dann auf einmal
"Ich vermisse euch…"

Mir steigt wieder das Wasser, die Kehle wird eng.
Ich sage nicht "Ich dich auch"
Ich sage nicht "Komm wieder heim"
Ich sage nicht "Ich helfe dir"
Ich sage so vieles nicht.

Ich habe es schon zu oft gesagt und bin müde. Sie müsste es eigentlich wissen.

Was ich sage sind Dinge wie
"DU musst den ersten Schritt tun"
"Geh, und lass dir helfen, es gibt Stellen, die unterstützen dich"
"Es muss von dir kommen, ich kann dich nicht hinschleifen"

Mittlerweile sind wir in einer heftigen Diskussion in der es um soziales miteinander, Familieninterna und ihre Kinder geht. Ich werde so deutlich wie nie.

Und dann sage ich den schlimmsten Satz
"Du hast es verkackt"


Sie legt auf.





Montag, 18. September 2017

Und ich dachte da hat einer …



…zuviel Farbe und Zeit.

Ich Banause aber auch.

Manchmal mache ich mir den Spaß und sende einer mir sehr sympathischen Person ein Bild vom Wetter.

Beim durchklickern der Fotoalben fiel mir dann auf, da ist doch was anderes, da ändert sich doch was ...

Und dann dachte ich, da hat einer zuviel Farbe übrig. Und Zeit. Und überhaupt… mitnichten, ich Kulturlegastheniker habe es nicht gleich gerafft. Das ist ein Kunstwerk! Hat was mit Johannes Itten zu tun. Na dann…



Und hier habe ich ihn mal erwischt  :-)






Samstag, 16. September 2017

20 Jahre alt…



… und doch gerade irgendwie aktuell.


Kennt ihr das?

Ihr wollt etwas tun, ganz wichtig, und es endet mit ... etwas ganz anderem.

Heute wollte ich auf den Speicher etwas aufräumen. Da oben ist das schwarze Loch der ungeliebten, meistgesuchte und immer vermissten Dinge. Flux ein Regal aufgebaut und schon mal 'ne kleine Ecke in Ordnung gemacht. So der Plan…

Der scheiterte schon in den ersten Ansätzen, ich habe dieses fickfuckscheissregal nicht aufgebaut bekommen.

OK, dann wenigstens ein wenig Kram aussortieren und räumen. Von links nach rechts. Nicht wirklich effektiv aber man glaubt das man etwas getan hat.

Und dann ... fand ich Fotos. Schluss mit lustig … ähm …aufräumen.

Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren…


Donnerstag, 14. September 2017

Und ich schaue auf …



… Füße.



Wir kommen just in time und stehen an der Wand, mit dem Rücken quasi.
Es ist voll. Sehr voll. Hätte ich nicht erwartet.
Gemurmel und scharren lenken mich ab, ich lasse die Gedanken schweifen und blicke zu Boden.
Jede Menge Füße in Schuhen aller colour.

Aufstehen, setzen, aufstehen. Die Reihenfolge haben auch nicht alle drauf. Ich auch nicht, wie auch, bin zu selten hier. Muss ich aber auch nicht da ich die ganze Zeit stehe. Wieder der Kanon und die Menge murmelt gelernte Sätze die mir fremd sind. Ich schaue mich um und mein Blick bleibt wieder an den Füßen hängen. Diesmal eine Statue von was weiß ich für einen Heiligen. Die Zehen sind zu lang, sehen anatomisch nicht korrekt aus.

Raus an die Halle im Gänsemarsch. Erneute Aufstellung, die Menschen formieren sich neu. Dezentes nicken anstelle freudiger Begrüßung bei bekannten Gesichtern. Ich stehe zu weit weg um zu verstehen was der Redner sagt. Andere anscheinend schon, denn wieder wird im Chor eine feste Wortfolge gemurmelt. Ich blicke zu Boden und sehe wieder Füße. Diesmal nasse, der Boden ist sehr uneben und viele Pfützen haben gebildet.

Ich gehe nicht mit bis zum Ende. Er weiß das ich da war, ich habe das erkennen an seinen Augen gesehen. Und was wichtiger ist, ich weiß das ich da war. Obwohl ich es hasse.


Heute hat es geregnet.
Irgendwie passend für eine Beerdigung.



Mittwoch, 13. September 2017

"Naaa, gedankenhüpfer…



“… wie war dein Urlaub?"


garandios
superb
toll
nett

DAS wollte der Fragesteller hören.
Und was hab ich gesagt?

U.N.T.E.R.I.R.D.I.S.C.H.


U.nverhältnismäßig lange An- und Abfahrt
N.ie wieder mit so vielen Leuten
T.iere sind nicht so kompliziert wie Menschen
E.inmal und nie wieder in dieser Konstelation
R.ückblickend hätte es mir klar sein müssen
I.rgendwas ist ja immer
R.echt haben und  recht haben sind zwei unterschiedliche Dinge
D.aumen hoch für die Wasserqualität am Meer
I.rrsinn und Meinungen können nah beieinander liegen
C.apeau wer das ohne Groll durchsteht
H.eim, ich will wieder heim


Aber ich wollte es ja so...