Donnerstag, 14. September 2017

Und ich schaue auf …



… Füße.



Wir kommen just in time und stehen an der Wand, mit dem Rücken quasi.
Es ist voll. Sehr voll. Hätte ich nicht erwartet.
Gemurmel und scharren lenken mich ab, ich lasse die Gedanken schweifen und blicke zu Boden.
Jede Menge Füße in Schuhen aller colour.

Aufstehen, setzen, aufstehen. Die Reihenfolge haben auch nicht alle drauf. Ich auch nicht, wie auch, bin zu selten hier. Muss ich aber auch nicht da ich die ganze Zeit stehe. Wieder der Kanon und die Menge murmelt gelernte Sätze die mir fremd sind. Ich schaue mich um und mein Blick bleibt wieder an den Füßen hängen. Diesmal eine Statue von was weiß ich für einen Heiligen. Die Zehen sind zu lang, sehen anatomisch nicht korrekt aus.

Raus an die Halle im Gänsemarsch. Erneute Aufstellung, die Menschen formieren sich neu. Dezentes nicken anstelle freudiger Begrüßung bei bekannten Gesichtern. Ich stehe zu weit weg um zu verstehen was der Redner sagt. Andere anscheinend schon, denn wieder wird im Chor eine feste Wortfolge gemurmelt. Ich blicke zu Boden und sehe wieder Füße. Diesmal nasse, der Boden ist sehr uneben und viele Pfützen haben gebildet.

Ich gehe nicht mit bis zum Ende. Er weiß das ich da war, ich habe das erkennen an seinen Augen gesehen. Und was wichtiger ist, ich weiß das ich da war. Obwohl ich es hasse.


Heute hat es geregnet.
Irgendwie passend für eine Beerdigung.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen