Montag, 6. August 2018

Wenn ich innerlich die Augen rolle…



… dann ist es meist  #whataboutism.


Ich mag es nicht.
Nein, das ist zu wenig.
Ich unterstelle den meisten das sie das gelesene nicht richtig verstehen. Also, die die antworten natürlich. Von den anderen bekomme ich es ja nicht mit.


Beispiel, in einer FB -Gruppe der Region wird sich darüber aufgeregt das auf dem Rad- und Fußgängerspazierweg die Radfahrer keine Rücksicht nehmen
Dann kommen andere dazu, die meckern das die Fußgänger keine Rücksicht nehmen oder die Gänse alles zuscheissen. Alles gut, es geht ja immer noch um diesen Rad-und Spazierweg.

Eine rege Diskussion entsteht, an der die unterschiedlichsten Meinungen kundgetan werden. Und auf einmal sagt einer etwas wie "Habt ihr keine anderen Probleme, in Afrika verhungern sie."


Oder, in einer anderen sozialen Einrichtung sozialen Plattform wird über einen Aspekt des Tierschutzes diskutiert. Und paff, zack, wumm, meint jemand anmerken zu müssen das es wohl wichtigeres gibt alswie Tierschutz, und bringt den Pflegenotstand als Beispiel.

Versteht mich nicht falsch, Hunger in Afrika und der Pflegenotstand sind auch zwei wichtige Themen.

Aber ... sie waren nicht das Thema dieses Posts/Threats. Der Autor/Verfasser hat sich die Mühe gemacht und ein Thema eröffnet mit einer für ihn wichtigen Sache. Etwas was ihn bewegt.

Wer bin ich denn das ich meine Prioritäten anderen aufs Auge drücke? Meine Wichtigkeitsskala stimmt eben nicht mit der aller anderen Menschen überein. Wie auch, sind wir doch sehr unterschiedlich.

Ich finde es unhöflich in einem Threat auf ein ganz anderes Thema hinzuweisen. Mache ich doch real life auch nicht. Oder hat schonmal jemand jemanden gesehen der in einer Unterhaltung immer nur "Rettet die Wale (zum Beispiel)" reinbrüllt?
Nee, nicht, gelle. Bringt ja auch nichts. Ich verärgere nur die Gesprächsteilnehmer und würde eventuelle Befürworter (meines Anliegens) nur verprellen.
Sollte es allerdings in die Unterhaltung passen, so spricht nichts dagegen sein Anliegen zu präsentieren.

Alternativ ginge natürlich auch die These, das der Pflegenotstandmensch es einfach nicht kapiert um was es dem Autor eigentlich geht.

Ich weiß nicht was schlimmer ist, das "nicht verstehen" oder die Ignoranz.



6 Kommentare:

  1. Man nennt es auch "Berufsbetroffenheit". Nervbacken.

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    1. Schönes Wort. Berufsbetroffen.

      Können sie ja sein, ist mir wurscht, aber bitte in ihrem eigenen Thread, DAS machen sie nämlich nicht/nie, ein eigenes Thema auf, das ist zu viel Mühe. Deppen.

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  2. Bis um 8:07h heute Morgen wusste ich gar nicht, dass es dafür ein Wort/eine Bezeichnung gibt. Whataboutism. Foren und Talkshows schenke ich persönlich keine Zeit. Aber ich werde mal im realen Leben darauf achten.

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  3. Mich nervt das auch, dieser Whataboutismus.

    Wird auch gerne genutzt um vom Thema abzulenken, weil derjenige, der zum Whataboutismus greift, beim eigentlichen Thema "Dreck am Stecken" hat.
    Dieser Grund für einen Whataboutismus, wird aber lieber im echten Leben verwendet.
    In den sozialen Medien nervt es aber noch mehr ;-)

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    1. Es kommt mir halt arg egoistisch vor immer auf mein Thema zu lenken und sich nicht mit fremden Themen auseinanderzusetzen.

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