Mittwoch, 2. Juli 2014

Die Zeit der heißen Nächte und vollen Drinks…



"… And when she knows what she wants from her time
And when she wakes up and makes up her mind
She'll see I'm not so tough
Just because I'm in love …"
(Uptown Girl / Billy Joel)



…oder wieder mal ein Schmanckerl von früher.


Bei uns gab es nicht so viel Auswahl wenn man seinen Abend laut, feucht und spaßig verbringen wollte.
Im Dorf existierten damals 2 dieser Locations. In einer davon jobbte ich.

Kennt ihr das "Coyote Ugly"? Nein, so war es nicht bei uns. Aber fast.
Wir (das Team inkl. Chef) waren jung, ungestüm und brauchten das Geld und wollten jedes Wochenende Party machen.

Unsere Dienstkleidung waren sehr, sehr kurze Röcke, Shirts mit tiefem Ausschnitt (es war immer sehr warm, ehrlich, hat nichts mit Trinkgeld zu tun gehabt, wirklich …) und trinken konnten wir ... meine Güte, wenn ich nur daran denke wird mir heute noch schlecht.
Wenn ich nur Wodka-Melone höre muss ich würgen. Oder Amaretto-Apfelsaft oder Apfelkorn. Zum Glück hat die Industrie genügend Ausweichmöglichkeiten geschaffen.

Zu dieser Zeit gab es noch die Sperrstunde. Nachts wurden dann die Vorhänge zugezogen, die Türe verschlossen und rein kam man nur noch mit Klopfzeichen (sofern sie von uns gehört wurden).
Drinnen ging es weiter, trinken, würfeln, Dart und Billard, tanzen, flirten, Party eben.

Und wenn wir gut drauf waren, morgens so gegen vier, die Nacht noch lau, dann ging es ab ins Freibad.

Das Pendant im Winter war Schlittenfahren. 
Könnt ihr euch das vorstellen? 
Eine Horde gröhlender fröhlich singender Menschen die morgens sehr früh - wenn alle braven noch schlafen - vereiste Straßen zu meistern versuchen, um auf den Berg zu gelangen und Schlitten zu fahren? 
Wollt ihr nicht sehen, zumindest nicht nüchtern  :-)
Sommer war einfacher, keine Vorbereitung der passenden Kleidung, kruscheln auf dem Speicher nach dem Schlitten, schnell noch Proviant zusammen packen (Kippen und Glühwein)…

Los ins Freibad. 
Immer schön leise sein. Ja nicht erwischen lassen.

Badebekleidung? 
Wer braucht das schon. Das sahen wir nicht so eng. Meist mit 10 oder mehr Nachtschwärmer kletterten wir mit vielen "Pssst" und "Schhhhht" über den Zaun und kühlten uns im Wasser ab. Es ist nie etwas passiert. Der Sprungturm war tabu und vom Beckenrand darf man ja auch bei Tageslicht nicht springen.





Was wir aber nicht wussten, seit einiger Zeit gab es Beschwerden das die nächtlichen Besuche im Freibad überhand nahmen. Demzufolge patrouillierte ein Nachtwächter mit Hund auf dem Gelände.

Ich habe noch nie, wirklich noch nie einen nackten Arsch so schnell über einen Zaun klettern sehen wie den von meinem damaligen Chef.  :-)

Aber schön wars, lustig und prickelnd.



2 Kommentare:

  1. Hört sich nach wilden Jahren an.

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    1. Oh ja, das waren sie, wild :-)

      War ne schöne Zeit, aber gut das es vorbei ist.

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