Montag, 7. Juli 2014

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind…



"… So soll es sein,
so kann es bleiben.
So hab’ ich es mir gewünscht.
Alles passt perfekt zusammen …"
(So soll es bleiben / Ich + Ich)



… OK, OK, geritten bin ich nicht. 
Aber Nacht + Wind stimmen.  :-)



Vormittags, Terrasse

"Ich warte auf den Regen"

Mein ungläubiger Blick schweift an den Himmel. 
Alles Blau, ach nee, da hinten, eine klitzekleine weiße Wolke ist zu sehen.

"Regen? Die Wolke da? Ich stelle mich mal darauf ein heute noch zu gießen"


Mittags, Terrasse

Die Sonne brennt, der Himmel strahlend blau. 
Mir rinnt der Schweiß den Rücken runter. 
Habe ich schonmal so viel geschwitzt? Sogar im Gesicht? Ich? 
In der Sauna brauche ich mindestens 2 Gänge bevor sich die ersten Schweißtropfen aus der Haut quälen. 
Kein Regen in Sicht.


Spät Nachmittags, Terrasse

Wird heute wohl doch nichts mit Regen. 
Die eingepflanzten Stecklinge brauchen Wasser.
Dann eben doch per Hand gießen. 


Spätabends, Terrasse

Es braut sich was zusammen. Ich stehe mitten auf der Terrasse und schaue in den Himmel. 
Es wird dunkler, ein kleiner Wind haucht über mich, endlich Luft. 
Es ist angenehm.

Der Wind wird kräftiger, die Bäume bewegen sich, der Himmel wird dunkler.

20 Minuten später. Ich stehe immer noch hier und beobachte die Natur. Es wird stiller. Die Vögel sind nicht mehr zu hören, das brummen der Hummeln ist verstummt. Eine unnatürliche Ruhe. 
So still ist es nur früh morgens wenn es geschneit hat und irgendwas alle Töne schluckt.

Der Horizont wird langsam diesig, der Wind legt noch eines zu. Das Windrad dreht sich als ob es gleich abheben wird. Um meine Füße wirbeln die Blätter. Ich hebe die Arme, stehe mitten drin. Eine Szene aus dem blödsinnigen Titanic Film flimmert vor meinen Augen, wo ist Leonardo? Sollte der nicht hinter mir stehen?

Ich warte ungeduldig. 
Wie früher bei den Großeltern zu Weihnachten. Wann wird endlich das Glöckchen geläutet und es gibt Geschenke?

Mittlerweile ist es düster. Nur das Rauschen des Windes ist zu hören, heftiges rauschen. Würde mal sagen es stürmt. 
Die Haare flattern, die Tischdecke wird nur durch den großen Stein festgehalten.
Ich stehe immer noch hier und fühle mich so lebendig. Um mich herum fliegen Blätter, kleine Äste.

Und dann geht es los.
Regen. Wind. Naturgewalt.


Der gedankenhüpfer-Mann steht drinnen und brüllt

"Was machst du da?"

"Ich gucke, komm raus, das ist prima, gar nicht kalt, du spürst die Natur."

"Du spinnst, komm rein."

"Nur noch ein bisschen."

"KOMM REIN. Es regnet."

"Gleich…"

"KOMM JETZT ENDLICH REIN!"

"Menno…"


Spätabends Drinnen.

"Das war toll da draußen. 
So eine tolle Stimmung und der Wind, ich habe alles gespürt…"

"Ja toll, geh dich abtrocknen, du tropfst."

"brummel brummel brummel"


Es war wirklich unglaublich.
Das nächste mal bin ich wieder dabei  :-)


5 Kommentare:

  1. Es hat auch was, eine von einem Balkon überdachte Terrasse zu haben. Denn dann kann man bei Gewitter durchaus einige Zeit draußen verbringen und dennoch im Trockenen sein.

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    1. Es sei denn …
      Regen, direkt von vorne :-)

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    2. Ja, da lob ich mir auch den überdachten Balkon.

      Und in Bezug auf die ̶b̶̶e̶̶s̶̶s̶̶e̶̶r̶̶e̶ andere Hälfte unseres Paares, bin ich auch diejenige, die lieber draußen steht und die Natur spüren will.

      Bis zum nächsten Gewitter dann.^^

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  2. Gnihihi, habbich gestern auch gemacht...performancetechnisch weite ich solche Ereignisse dann immer noch mit liegen aus.
    Im Regen.
    Auf der Wiese.
    Erfrischt ausgiebigst.

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    1. Tolles Gefühl. Jupp.

      Denke allerdings wenn ich mich auf den Rasen lege muss ich einen toten Winkel suchen und mich draussen umziehen und zwar flott, sonst ruft der Mann die Männer mit den weißen Designer-Jacken.

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