Mittwoch, 26. Februar 2014

Charakterschwein


 "Unter Charakter versteht man ... 
die Voraussetzung für ein moralisches Verhalten…“
(Quelle wiki)


Es gibt sie, die Charakterschweine. 

Sie leben mitten unter uns. Sind nicht immer leicht zu identifizieren. Aber früher oder später kommt es an's Tageslicht.


Silvester (vor XX Jahren)

 Feier bei einem Bekannten. Lustige Truppe. Ich hab meinen Spaß, bis…

…einer, den ich vom sehen her kenne, sich mit gegenüber aufstellt. 

Wir sind auf dem Dorf, da hat man fast schon jeden mal gesehen. Weniger wie ein Bekannter. Den Bruder kenne ich recht gut, ihn bisher nicht.
 

Wir quatschen ein wenig, bis er auf einem einen Themenwechsel um 180° vollzieht und mich anbaggert.

Wäre ja alles nicht so schlimm, wenn
A) die Symphatie über das Bekanntenstadium hinausgereicht hätte und was noch viel wichtiger ist
B) nicht seine LAG mit dem Rücken zu mir gestanden hätte.

WTF, was fällt dem Kerl ein mich sehr offen anzugraben während er in einer festen Beziehung steckt UND mit seiner LAG auf der Fete ist UND mich in solch eine Situation zu bringen?

Wie soll ich reagieren?
Ihn anschnautzen das er wohl einen an der Waffel hat? 

Das bekommen dann alle Umstehenden inkl LAG mit. Wie peinlich/demütigend, nicht für mich, sondern für die LAG. Ich wüßte mich zu wehren, aber Sie, Sie blickte mich seit geraumer Zeit traurig an.

Ihn einfach stehen lassen? 

Damit aber einen Rückzug meinerseits zugeben und ihm nicht angezeigt zu haben das er gerade in der untersten Charakterkiste wühlt.

Ich kann damit schlecht umgehen. Da ist mein Hirn blockiert. 

Diese Situation erfordert aber ein rasches handeln. Ich fühle mich in die Ecke gedrängt, möchte ihn niedermachen ... und ziehe mich zurück. 
Besser ist das.

Seither ignoriere ich ihn.


Mit anderen Situationen, die direkter sind, kann ich besser umgehen.
Da ist der Stadt-Clown, der nüchtern hochintelligent aber total schüchtern ist. Kann nur reden wenn er einen gewissen Pegel hat.
Wenn der sich vor mich stellt, nach unten blickt und im (immerhin) betrunkenen Zustand zu mir sagt:

"Geile Titten, gedankenüpfer."

So kann ich direkt erwiedern
 

"Ja, und du wirst sie niemals anfassen dürfen."

Ich bin ihm nicht böse, er ist eben so. Damit kann ich leben.




Oder, die Situation in der mich ein Bekannter ansprach

"gedankenhüpfer, wo sind deine Brüste?"

 
Das war nachdem ich - zugegebenermassen extrem - abgenommen hatte, da kann ich spontan erwiedern


"Die hab ich verliehen"
 

Und mit einem langsamen Blick auf seine Hose gerade so laut hinterher murmmeln das er es gut versteht

"Ich hab wenigstens was zum verleihen"
 

Da hab ich auch kein Problem mit.
Dummer Spruch -> Retourkutsche und gut ist.

Aber das Charakterschwein, das so still heimlich an mich heranschleicht und mir kaum eine Chance lässt ihn anständig zurecht zu stutzen, das macht mich fertig.

Dieses ist vor sehr langer Zeit passiert, und ich bekomme es zeitweise immer noch nicht aus dem Kopf.
Und da bin ich ein Elefant, der hat es bis zur Steinzeit und wieder zurück bei mir verschissen.




2 Kommentare:

  1. Solche Typen wird es immer geben. Stehenlassen ist wohl die beste Lösung.
    Gruß vonner Grete

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