Montag, 11. August 2014

Android vs gedankenhüpfer …

Niemand hätte in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts daran gedacht, daß unsere Welt beobachtet würde; daß andere intelligente Wesen, größer als die menschlichen und doch ebenso sterblich, uns bei unserem täglichen Tun fast ebenso intensiv belauschen und erforschen könnten, wie jemand mit dem Mikroskop jene kurzlebigen Lebewesen erforscht, die in einem Wassertropfen ihr Wesen treiben und sich darin vermehren. 

Mit einem unendlichen Behagen schlenderte die Menschheit mit ihren kleinen Sorgen kreuz und quer auf dem Erdball umher, in gelassenem Vertrauen auf ihre Herrschaft über die Materie.
(Orson Wells / Krieg der Welten)


…oder das kann ich nur verlieren.

Damals, so 2000, fing es an. Die Liaison zwischen den Computern und mir.
Bis dahin nie mit diesen fremden Wesen in Kontakt getreten musste ich auf einmal. Arbteitstechnisch war es Voraussetzung. Zu meinem Glück bin ich ins kalte Obst-Wasser der Äpfelchen gestossen worden.
Es war relativ einfach sich die Grundkenntnisse zu erarbeiten. Fast logisch die Prozesse und der grafische Aufbau was fürs Auge. 

Schon zu diesem Zeitpunkt wollte ich begreifen. Begreifen warum ich was mache und was passiert wenn ich einen anderen Weg gehe. Mein Handwerkszeug verstehen.

Weiter kam dann irgendwann die erste Dose. War nicht schön, etwas umständlicher zu bedienen und manchmal etwas ruppiger im Umgang. Hat zuviel "Spiel mir das Lied vom Tod" gesehen und hängte sich dauernd auf.
Warum zum Beispiel musste ich ein Programm deinstallieren? Beim vorher bekannten System reichte es aus dieses einfach in den Papierkorb zu schieben. 
Egal.
Eine neue Herausforderung. 
Obwohl ich hier sagen muss das ich bei "verstehen" arg an der Oberfläche geblieben bin. Bin und werde kein Nerd.

Und seit kurzem dann Android. Die Herausforderung schlechthin. Ging bei beiden anderen Systemen etwas so und so, funktioinierte es mitnichten auf dem gleichen Weg in der Androidenwelt.

Das kleine Schmuckstück sollte in erster Linie zum lesen gebraucht werden. So war der Plan.
Mit näherer Beschäftigung habe ich herausgefunden was es dann noch so alles kann. Eine riesige Spielwiese tat sich da auf (und ich verlor mich fast).

In dem Technikmarkt meines Vertrauens hatte der Verkäufer (meines Vertrauens mittlerweile beraubt) mir gesagt das der kleine Android sowohl mit dem Äpfelchen wie mit der Dose kommuniziert.
Tja.
Nun denn…
Anscheinend ist er maulfaul der kleine Android und will nicht so mit Obst reden.
Obst ist aber meine erste Wahl. Erst muss es hier funktionieren und dann von mir aus auch mit der Dose. 

ABER ERST MIT DEM OBST!

Im Netz nachgelesen, aha es gibt also ein Programm/App die beide miteinander kommunizieren lassen. 
Prima.
Zuerst natürlich die App auf das falsche Gerät gespielt. Muss natürlich nicht auf den kleinen Androiden sondern auf das Obst, egal, war ja erst seit gefühlten Stunden damit beschäftigt. Nach der Installation aber feststellen zu müssen das zwar Musik und Bilddateien hin und her geschoben werden können, Kalender synchronisiert und was weiss ich nicht noch alles aber KEIN verdammtes eBook die Plattform wechseln kann, hat mich schon ein wenig ... desilusioniert.

Neuer Plan muss her, eigentlich ganz einfach. Nehmen wir einen "Zwischenhändler" ins Spiel. Vom Apfel auf einen USB-Stick eine Anzahl an Bücher (epub-Format) laden, diesen Stick dann an den Androiden klemmen und dort vom Stick aufspielen. Hört sich doch nicht schwer an, oder??

Diesen Wunsch schon im Laden vor dem Kauf kundgetan, habe ich einen Adapter mitbekommen. Damit sollte es funktionieren, so die Aussage des Verkäufers.






Wunsch und Realität lagen weit ausreinander.

Zuhause den Stick mit 50 Bücher bestückt und an den Androiden gedockt. Wo wird der Stick gemountet? Wo erschein das Symbol? Ich fand es nicht. Den Stick wieder abgeklemmt und nochmals eingesteckt. Im Netz gesucht. 

Aha, Android kann nicht mit jedem Stick reden. Muss am besten FAT 16 formatiert sein. FAT 16? Ich kannte bis dato nur FAT 32. Wie ist mein Stick formatiert? Also an ans Äpfelchen und nachgeschaut. Natürlich ist es eine 32er Version. Probleme beim umformatieren. 

Den Stick an die Dose geklemmt - vorher noch die Auswahl der 50 Bücher auf dem Obst gesichert - und dann den Stick umformatiert. Nun wieder von der Dose ans Obst gewechselt, gehofft das die neue Formation immer noch erkannt wird und die Bücher wieder aufgespielt.

Mittlerweile schwitzte ich schon leicht und war etwas genervt.

Den Stick vom Obst ins Androiden-Steckloch gerammt, gewartet und ... nix.

Wieder ins Netz und in diversen Foren gelesen.
Da steht was von Apps die zur Unterstützung geladen werden mussten.

Die Brühe läuft mir den Rücken runter und ich stehe kurz vor der Schnappatmung.

Apps auf dem auf dem Androidenarsch geladen, am besten 2, dann kann ich nach dem testen entscheiden welche ich behalte und welche wieder runter schmeisse.

Festgestellt das diese, mit 5 Sternen hochgelobten Apps nichts anderes machen wie festzustellen ob der kleine Androiddepp überhaupt mit einem USB Stick kann. DAS wusste ich doch vorher (siehe Verkäufer vom Technikmarkt, der Lügenbaron).

Apps wieder gelöscht und mit dem ursprünglichen Problem noch keinen Schritt weiter gekommen. Zwischendurch gabs Tipps von der Besten per Whatsapp, aber alle nur auf Dosen-Basis. 

DAS wollte ich nicht hören. 
Es MUSS auch mit Apfel gehen.

Leicht gereizt weiter rumgefummelt und probiert. Whatsapp lief heiss und jetzt rief die Beste auch noch an. Ich war kurz davor die Komandozentrale zusammen zu kloppen und sie wollte mit mir reden!

Glaube ich war etwas barsch am Telefon. Dir Gute hatte mitttlerweile eine Lösung gefunden und mir step by step auf Whatsapp geschrieben und wollte jetzt auch noch mündlich diese an die Frau bringen. Das war einfach zuviel.
Nur mit äußerster Körperbeherrschung bellte ich nicht ins Telefon.

Stunden später, der gedankenhüpfer-Mann war mittlerweile zu Hause und glaubte bestimmt das ich an Tourette leide. Er ging mir aus dem Weg und stellt nur ungefragt frischen Kaffe vor mich hin. 
Der Gute.

Teil 2 folgt bald…

8 Kommentare:

  1. Oh, jetzt weiß ich, warum ich das "Gebundene" bevorzuge.Auch wenn meine Büchereagel kurz vor dem Umfallen sind. Klasse geschrieben.
    Gruß vonner Grete

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    1. In manchen Situationen ist das gebundene einfach unpraktisch.
      im Urlaub, wenn man sich nicht entscheiden kann und jede Menge mitnehmen will kann es zum Kraftakt ausarten, das Bücher schleppen :-)

      Allerdings betone ich auch, daß es Bücher gibt die nur in der alten Version was taugen.
      Fachbücher zum nachlesen und nachschlagen, Bild- bzw Kunstbände oder Kochbücher. Da mag ich nicht drauf verzichten.

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  2. oooohhhh jaaaa .... daran erinnere ich mich noch bestens .... aber gott sei dank kenne ich den gedankenhüpfer sehr gut und bin, was dieses elektronikgedöns angeht, sääääähhhhr belastbar (und manchmal hör ich auch einfach nicht hin, was da so alles gesagt wird)

    und der mann hat's gleich erfasst ........ es geht auch einfach !!!!

    die beste :-)

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    1. Soso, du hörst also nicht hin was ich dir erzähle?!?
      DAS merke ich mir Froillein. :-)

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  3. *kicher* ..... du weisst ja : IZMWD

    *schmutz* die beste

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  4. Ich check das nicht, ich check das nicht, ich check das alles nicht. So viele unbekannte Wörter.... ich geh mir mal nen Kaffee kochen.

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    1. 6.53 Uhr!

      Da kann doch keiner etwas checken.
      Geht nicht.
      Bist entschuldigt.

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