Donnerstag, 14. August 2014

Es gibt Kümmerer…



"… Komm mit mir ins Abenteuerland
Der Eintritt kostet den Verstand…"
(PUR / Abenteuerland)


… und andere.



"Ich bin ein Kümmerer."
So könnte der Einleitungsatz meiner Selbsthilfegruppe lauten.

Im Gegensatz zu gewissen anderen Verhalten kann der Kümmerer aber nichts dazu das er ist, wie er ist. Das ist eine Charaktereigenschaft. Die Chance diese abzustellen läuft gegen Null, einzig etwas kontrollieren kann man ich sie.

Ist aber auch nicht schlimm finde ich. 
Macht mir nichts aus. 
Ist eben so…


Wenn ich dann aber vom Chefchef angemault angegangen darauf aufmerksam gemacht werde, daß diese Bereiche um die ich mich kümmere nicht in meinem Ressort liegen, ja dann, dann hab ich hier bald die Hasskappe auf.

Beispiel Drucker.
Kollege 1 (Nachfolgend K1 genannt) kommt und zeigt mir einen Ausdruck mit den Worten:
"Guck mal gedankenhüpfer, die Farben, das stimmt so nicht, zu viel cyan und yellow drinnen. Und schau dir mal den Ausdruck an. Eine Farbfläche, und der Drucker macht selbstständig ein Muster von Linien rein…"

Und was mache ich?
Klare Sache. 

Ich antworte:
"Gib mir die Ausdrucke, ich kümmere mich darum"

Kümmern bedeutet in diesem Moment
- Referenzdatei mit Firmenfarben anlegen
- ausdrucken
- auf dem zweiten, baugleichen Drucker zum Vergleichen ausdrucken
- kontrollieren ob alle Druckereinstellungen stimmen und alle Farbpatronen aufgefüllt sind
- beschriften, heften, ablegen
- K2 anrufen, Problem schildern, Techniker beantragen
- das gleiche in eine Mail friemeln weil K2 unterwegs ist
- auf den Techniker warten
- Techniker das Problem erklären und erneut Probeausdrucke rausjagen
- mit Techniker Ausdrucke vergleichen und beraten wie wir zu einem zufriedenen Ergebnis kommen
- anderen Drucker gleich mit einstellen lassen
- zwischendurch alle Kollegen informieren das erst Drucker 1 und dann Drucker 2 nicht angesteuert werden können, da Techniker im Haus
- K2 benachrichtigen das Techniker da war und Problem gelöst ist

Eigentlich würde es nur bedeuten das ich K2 benachrichtige, daß wir Druckerprobleme haben, mehr nicht.

Da ich aber weiß das die Ausdrucke eh von uns aus gestartet werden müssen, ich dem K2 erst die Probedrucke geben müsste, er dann doch wieder bei mir im Büro steht und mich fragt ob die Farbtöne so stimmen, kann ich es auch gleich selbst machen. Außerdem weiß ich das K2 in Arbeit ersäuft.

Und ja, eigentlich könnte K1 das auch selbst machen. Weiß ich.


Beispiel Softwarefehler
Fällt einem der Kollegen auf das etwas nicht funktioniert, werde ich gefragt, weil die interne Meinung herrscht, DAS kann bestimmt der gedankenhüpfer lösen bzw dieses Problem samt Lösung kennt der gedankenhüpfer. Stimmt manchmal, nicht immer.

Kommt also ein Kollege zu mir und fragt:
"Sag mal gedankenhüpfer, wenn ich im Programm ABC dieses und jenes mache, kommt das oder solches heraus, das stimmt doch nicht, da komme ich nicht weiter."

Und was mache ich?
Klare Sache.

Ich antworte bestenfalls
"Ja, kenne ich, dann musst du dieses klicken und jenes verstellen, dann funktioniert es auch wieder."

Schlechtenfalls lautet die Antwort dann:
"Warte, ich teste das mal bei mir, dann wissen wir ob es evtl eine Einstellungsache oder ein Programmproblem ist. Ich recherchiere das mal."

Und dann geht das geteste los.
Finde ich den Fehler und ist es ein Anwendungsfehler gebe ich die Lösung an den betreffenden Kollegen weiter, ist es etwas, was evtl die anderen auch betrifft gehe ich kurz rum und erkläre Problem + Lösung.

Ist es etwas das nur ein Admin ändern/lösen kann geht es wieder los
- K2 (ja, der gleiche wie bei den Druckerproblemen) anrufen, Problem schildern, Techniker anfragen
- Kollegen informieren das in Kürze ein Techniker kommt und falls sie noch andere Probleme haben sie diese dann anbringen können
- Techniker kommt (zu mir) und lässt sich Problem schildern
- entweder löst er es ganz einfach oder wir probieren uns zusammen durch
- ist die Lösung in Sicht bespreche ich weiteres Vorgehen mit dem Techniker
- falls sich andere Kollegen mit Problemen gemeldet haben schicke ich den Techniker noch zu ihnen
- informiere K2 das alles wieder läuft oder das weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen
- Informiere alle anderen Kollegen die dieses Problem evtl auch haben, wie die Lösung lautet

Eigentlich sollte es aber so laufen
- informiere K2 das ich Computerprobleme habe und warte auf Techniker
- Techniker kommt und ich gehe Kaffee trinken (oder so)
- warte
- nach Reparatur gehe ich wieder an meinen Arbeitsplatz und arbeite weiter

So, wenn mir also mein Chefchef meint sagen zu müssen das ich mich nicht kümmern soll, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln, denn wer ein Problem hat und es meldet, der hat es an der Backe und wird immer wieder mit hinzu gezogen. 

Wie denn auch anders? 

Der K2, der die Macht hat zu beauftragen, der kennt sich doch nicht mit den Tücken meiner/unserer Programme/Drucker oä aus. Muss er ja auch nicht. 

Und da beisst sich die Katze in den Schwanz. 
Zack. 
Einer muss dann ja parat stehen wenn ein Reparateur kommt. 

Der stellt sich doch nicht vor die Maschine, streichelt sie liebevoll und fragt
"Na, kleines, wo hängt es denn, warum willste nicht mehr?"

Oder machen die das und ich weiß es nur noch nicht??



 
PS Wenn ihr mal etwas amüsement braucht, geht hier hin. Der Blogger postet leider nicht sehr oft, dafür gehe ich IMMER mit einem schmunzeln von der Seite

4 Kommentare: