Dienstag, 6. Oktober 2015

Wieviel eigene Meinung ist vertretbar…


… und wann stört es mich?


Seit einiger Zeit muss ich im Fratzenbuch dummes Zeug lesen. Nein, muss ich natürlich nicht, ich stolpere darüber … und ich ärgere mich. Es ist nichts neues, das einige "Freunde" ja eigentlich nur Bekannte sind, wenn man sich trifft, hält man ein Schwätzchen, wenn nicht, ist auch gut.

Einige dieser Freunde/Bekannte zeigen nun aber eine Gesinnung die ich nicht mag. Nicht will. Die ich einfach nur als dumm empfinde. Die einfachste Lösung … löschen aus der Freundesliste.

Aber ganz so einfach ist es ja nicht. Trifft man sich auf dem Fest, der Party oder im Pub, ist es durchaus kurzweilig mit ihnen zu schnacken. Es bleibt halt oberflächlich. Aber mehr will ich auch meist nicht. Einfach unterhalten, shakern und Spaß haben.

Ich gestehe jedem seine eigene Meinung zu. Will ja auch nicht von anderen ihre aufgedrückt bekommen. Aber, ab wann beginnt mich die Meinung der anderen zu stören?

Wenn sie politisch nicht mit meiner übereinstimmt?
Bitte schön, wir haben eine Demokratie, und da darf jeder in einem gewissen Rahmen seine politische Meinung haben. Ich finde es mitunter spannend mit "Anderswähler" zu diskutieren.

Wenn sie ein andere Vorstellung ihres Lebens haben?
Es ist doch IHR Leben. Nicht meines. Sie müssen mit dem was sie wollen/anstreben auch zurechtkommen. Wer bin ich denn, das ich anderen sage, das mein Lebenssystem das Beste ist.

Wenn sie andere Werte haben?
Hier wird es schon diffiziler. Hier muss ich echt abwägen ob ich damit zurechtkomme. Andererseits muss ich mir hier immer vor Augen halten wo ich meine Werte ziehe/gezogen habe. Ich bin nämlich erzogen worden. So richtig, mit "Guten Tag", "Bitte" und "Danke". Wenn du etwas ausser der Reihe willst, musst du etwas dafür tun, usw. Was, wenn diese Leute das nicht mit auf ihren Weg bekommen haben? Wenn sie es einfach nicht kennen. Kann ich sie dafür verurteilen? Hmpf.

Wenn sie …
… es ist unendlich fortzuführen.

Bleibt wieder die Frage, wie viel eigene Meinung kann ich akzeptieren?


Die letzte Party habe ich abgesagt.
Es sind mir zu viele wirklich dumme Posts/Nachrichten und vor allem Vergleiche gelikt worden. Ich konnte ihm nicht gegenübertreten ohne in Versuchung zu geraten ihn in Grund und Boden zu debattieren. Kommt nicht gut auf seiner Geburtstagsparty. Nicht gut.
Und so habe ich den Schwanz eingekniffen und gesagt mir wäre nicht gut.

Bleibt noch die dämliche Freundesliste im Fratzenbuch. Ich glaube ich muss da mal aufräumen gehen …


7 Kommentare:

  1. Ich bin auch momentan ein wenig irritiert, was so auf dem Fratzenbuch abgeht.

    Ich vermute mal, es geht um die gleichen Themen wie in meinem "Fratzenbuch-Freudenkreis".
    Ich habe tatsächlich mal jemanden angesprochen, weil ich etwsa erstaunt und irritiert war, was derjenige da postete. Als ich mit ihm redete wurde alles etwas relativiert, ich und ich glaube auch viele andere teilen seine "Angst" durchaus, aber mit seinen Posts im Fratzenbuch kam das völlig undifferenizert rüber.
    Das eine ist die Angst, weil es passiert wie es passiert, das andere ist es das Verständnis, dass es passieren muss.
    Leider hat er auf Fratzenbuch nur seine Angst zum Ausdruck gebracht, nicht sein Verständnis und schwupp die wupp, war der Eindruck ein komplett anderer als er es meinte...

    Ich finde ja das Fratzenbuch nicht das richtige Medium um seine politische Meinung zu vertreten...
    Wenn es jemand tut muss er sich nicht wundern, wenn er in eine matschfarbene Ecke gestellt wird, in die er eigentlich nicht gehört...

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    1. Wenn es "nur" Angst ist bin ich beruhigt, das ist legitim.
      Und ja, viele haben noch nicht begriffen, dass das Fratzenbuch nicht für alle Lebenslagen das richtige Medium ist, leider ...

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  2. Liebe gedankenhüpfer,

    versuch doch mal die Abo-Einstellung im Hinblick auf besagte "Freunde" zu bearbeiten. Wenn du die nicht mehr abonierst, siehst du deren Meinung nicht mehr auf der ersten Seite und wirst auch nicht damit behelligt. Das geht ganz einfach... Einstellungen, meine Abos oder so. Dann Haken rausnehmen und gut ist :-) Dann kannst du denen noch immer in die Augen sehen ohne den Gedanken an deren politischen Meinung zu haben.

    LG, Fairytale♥

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  3. Zu fb kann ich nichts sagen,weil ich nicht dabei bin.

    Es gibt kaum etwas Schlimmeres,als den Mund zu halten,wenn ein Ansage fällig wäre,für einen selbst.

    "Schwanz eingekniffen"ist etwas zu hart,oder?
    Du bist nicht feige,sondern hattest keine Lust auf eine unausweichliche Debatte mit dem Gastgeber.
    Vielleicht sogar einfach keine Lust auf den Gastgeber.

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    1. Das ist so schwierig, die Balance halten zwischen "eine Ansage machen" und "Schwanz einziehen" ... ich habe da auch nicht die Weisheit mit dem Löffel gefressen.

      Und nein, nicht zu hart, ich habe gekniffen, muss man so ehrlich sagen.

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    2. Der Balanceakt ist schwierig,stimmt.
      Aber wenn nur die Leute ihren Mund auf machen würden,die die Weisheit mit Löffeln gefressen haben,wäre es sehr still auf dem Planeten.
      Leider glauben die größten Hirnis,sie hätten die größten Löffel gehabt.
      Da kommt man mit Vernunft oder sogar mit Moral und Humanismus nicht weit.
      Das ist,als wollte man einem Blinden Farben erklären.

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